Gestüt Vorwerk
Der Hof Vorwerk, eine der wohl schönsten Anlagen überhaupt, wurde 1310 erstmals urkundlich erwähnt. 1875 begann Georg Vorwerk mit den Hengsten Agrarier und Macro, nach dem die heute zu dem Hof führende Straße benannt ist, eine private Hengsthaltung. In der Folge beeinflussten Vorwerk-Hengstgrößen wie Furioso II, More Magic xx, Inschallah AA, Zeus und Rubinstein die Zucht europaweit. More Magic xx ist übrigens auch Vater von Mon Cherie, mit dem Sissy Max-Theurer Olympia- und EM-Gold gewann. 2009 übernahm Familie Max-Theurer die Anlage für ihre eigene Erfolgszucht.
Mit einer Gesamtfläche von über 70 Hektar, davon 32 Hektar Weidefläche, bietet Gestüt Vorwerk ideale Haltungsbedingungen. Die Zuchtstuten und Reitpferde residieren in 84 großzügig bemessenen Boxen. Die Jungpferde verbringen den Winter in acht großen Lauf- und Weideställen. Für das Training der Nachwuchspferde stehen zwei Reithallen,
eine davon im Maß 20 mal 60 Meter, sowie zwei große Reitplätze mit insgesamt 8.000 Quadratmetern zur Verfügung. Hinzu kommen 14 Sand- und zehn Graspaddocks sowie eine Ovalführmaschine.
Chronik des Hofs Vorwerk
1310
Der Hof Vorwerk in Cappeln, bereits im Jahre 1310 urkundlich erwähnt, zählt zu den bekanntesten und schönsten Höfen des Oldenburger Münsterlandes.
1875
Georg Vorwerk begann mit den Hengsten Agrarier und Macro, von denen letzterer damals maßgeblich die südoldenburger Fuchszucht beeinflusste und nach dem die heute zu dem Hof führende Straße benannt wurde, eine private Hengsthaltung.
1876
Die Hengsthaltung Vorwerk erreichte eine solche Bedeutung, dass sie in Form eines schwarzen Hengstkopfes sogar Eingang in das Stadtwappen von Cappeln fand.
1928
Georg Vorwerks gleichnamiger Sohn Georg („Gregor“) übernahm den Hof und sorgte mit dem Lupus xx-Sohn Ludenberg für die zukunftsweisende Blutauffrischung der Oldenburger Zucht.
1968
Georg Vorwerk, in dritter Generation nun Hengsthalter auf dem Hof in Cappeln, erwarb den Anglo-Normannen Furioso II, einen fuchsfarbenen Sohn des Vollblüters Furioso xx, und führte damit die deutsche Warmblutzucht in ein neues Zeitalter.
1970
Von kaum minderer Bedeutung waren der Anglo-Araber Inschallah AA, der Selle Francais-Hengst Zeus und nicht zu vergessen der irische Vollblüter More Magic xx, der Vater von Sissy Max-Theurers Erfolgs-Schimmel Mon Cherie, mit dem die junge Österreicherin 1979 Europameisterin und 1980 Olympiasiegerin wurde.
1979
In dieser Zeit entstand auch die enge Verbundenheit mit der Familie Vorwerk.
1979
Die damals 23-jährige Sissy Max-Theurer und ihr neunjähriger More Magic xx-Sohn Mon Cherie verwiesen bei der EM im dänischen Aarhus die hochfavorisierten und seit 1974 unbesiegte Christine Stückelberger mit Granat auf den Silberrang. 20 Punkte betrug der Vorsprung - eine Sensation.
1980
Mon Cherie, dessen Geschichte Sie hier lesen können, ist bei weitem nicht der einzige Olympiasieger, der von einem in Cappeln stationierten Hengst abstammt. 2000 holte sich zum Beispiel der Welt As-Sohn Bonfire unter Anky van Grunsven/NED Dressur-Gold bei den Olympischen Spielen von Sydney/AUS.
1989
Gudula Vorwerk-Happ, die Tochter des legendären Georg Vorwerk und in vierter Generation Hengsthalterin auf Gestüt Vorwerk, entdeckte den Dressurheros Rubinstein und seinen nicht minder bedeutenden Sohn Rohdiamant.
Zusammen mit ihrem Mann Jochen Happ richtete Gudula Vorwerk-Happ das Gestüt auch sportlich aus.
2000
Unzählige Erfolge im Viereck durch die in Cappeln stationierten Starvererber Rohdiamant, Royal Diamond - seines Zeichens Vollbruder zu Rohdiamant - sowie Don Gregory sorgten für weltweites Renommee des Gestüts Vorwerk.
2002
Die sportlichen Erfolge des Gestüts Vorwerk gipfelten 2002 im Gewinn von WM-Team-Silber, 2003 EM-Einzel-Silber und 2004 Olympia-Team-Bronze durch Relevant und Lisa Wilcox/USA.
2008
Paula Vorwerk, die Frau des verstorbenen Georg Vorwerk, Mutter von Gudula Vorwerk-Happ, Entdeckerin u.a. des Hengstes Don Gregory, Grande Dame der Oldenburger Pferdezucht und auch im hohen Alter immer noch höchst aktiv, wurde von Oldenburgs Verbandspräsidenten Wilhelm Weerda für 50 Jahre ununterbrochene Teilnahme an den Hengst-Tagen geehrt.
2009
Gudula Vorwerk-Happ und ihr Mann Jochen Happ entschlossen sich, ihr Gestüt an Sissy Max-Theurer zu verkaufen, da sie selbst keine Kinder haben und sie das Erbe dieses so traditionsreichen Gestüts sichern wollten.
Sissy Max-Theurer nutzt die herrliche Anlage in Cappeln für die Unterbringung ihrer Zuchtstuten, darunter einst auch Weinrubina, die Mutter des Olympia-13. WM-Sechsten, EM-Fünften und Burg-Pokal-Siegers Augustin OLD unter Victoria Max-Theurer, und für ihre Hengste, deren Haupteinsatzgebiet der Sport ist, die aber in begrenztem Umfang auch der Zucht zur Verfügung stehen.
Der Hof Vorwerk - seit mehr als 140 Jahren eine der erfolgreichsten privaten Hengsthaltungen überhaupt - wird auch in Zukunft eine erste Adresse in Sachen Pferdezucht und Pferdesport sein.
2010
Gestüt Vorwerk ist Austragungsort eines CDI****, damals unter dem Namen „Fest der Dressur“ firmierend. Ab 2014 empfängt Familie Max-Theurer Jahr für Jahr die weltbesten Viereckstars bei „Dressur Cappeln International“ auf 4*-Niveau.
2011
Erstmals veranstaltet Familie Max-Theurer auf Gestüt Vorwerk eine Schau mit den eigenen Deckhengsten.
2013
Schaulaufen der eigenen Zuchtprodukte bei der Fohlenschau des Westfälischen Pferdestammbuchs.
2018
Beim jährlichen Meeting des IDTC (International Dressage Trainer Club) wurde den etwa 100, aus aller Welt angereisten Dressurtrainern auf Gestüt Vorwerk an zwei Tagen ein Programm mit hochinteressanten Vorträgen und eindrucksvollen Demonstrationen geboten.
Cappelner Hengste
Von Gestüt Vorwerk aus erlangten zahlreiche
Zuchthengste europaweite Bedeutung.